Die Kirchen

Älteste osthessische Barockdorfkirche (evangelisch)

Eine dem heiligen Markus geweihte Kapelle soll schon in romanischer Zeit bestanden haben. Eine Kapelle "Unserer lieben Frau" vor dem Schloss ist 1364 nachweisbar. An ihr bestand 1453 eine zur Pfarrei Rasdorf gehörige Vikarie, die meist vom Pfarrer von Pferdsdorf (heute Wartburgkreis) betreut wurde. In der Reformationszeit (1551) wurde das Dorf durch die Herren von Mansbach evangelisch und zur Pfarrei erhoben. Sie gehört heute mit der Filiale Oberbreitzbach und Ufhausen zum Kirchenkreis Fulda. Die evangelische Pfarrkirche wurde 1682 erbaut (Chor mittelalterlich ca. 1280) und 1707 verändert. Der Turm stammt von 1569 und wurde 1756 erhöht. Die Kirche ist ein Rechteckbau von drei Fensterachsen (drei Reihen Oval-Fenster übereinander an der Südseite) mit Krüppelwalmdach aus dem Jahre 1569. Nord- und Westseite haben Rechteck- und Oval-Fenster. Das rundbogige Westportal ist mit Rundstab, Kehle und Kämpfern profiliert, am linken Kämpfer befindet sich eine Jahreszahl (1671?). Das Südportal hat ein einfaches Gewände mit Diamantierung an Kämpfern und Scheitelstein. Der eingezogene, dreiseitig geschlossene Chor stammt aus dem Ende des 15.Jahrhunderts. Er hat in der Mitte ein zweiteiliges gotisches Fenster mit Fischblase, seitlich zwei einfache Spitzbogenfenster. Er wurde 1564 zu einem achtseitigen, viergeschossigen Glockenturm mit Gesimsen ausgebaut. 1756 wurde er um ein verschiefertes Fachwerkgeschoss erhöht und mit doppelter Haube samt offener Laterne versehen.

Im Innenraum hat das Schiff eine Holztonnendecke, die mit Wolken, 28 musizierenden Engeln und dem Gottesnamen Jahwe sowie zwei Spruchbändern (Heilig, heilig, heilig ist unser Gott bzw. "Gloria in exelsis deo") bemalt ist. Der Altarraum hat ein spätgotisches Netzgewölbe mit gekehlten Rippen auf vier Kopfmasken- und zwei Kegelkonsolen. Um den Schlussstein mit Kreuz sind sechs Wappen (dreimal von Mansbach, zwei Mansbacher Adelswappen und ein weiteres mit einem Kreuz) angeordnet. Eine Sakramentsnische mit Kielbogen, seitlichen Filialen und Schräggitter ist am unteren Gesims ebenfalls mit Mansbacher Wappen versehen. Der spätgotische Taufstein um 1510 hat einen getreppten Fuß und ein kelchförmiges Becken mit Verzierung aus sich tangierenden und überkreuzenden Doppelgratstäben. In den Beckenfeldern Vierpassblenden und zweimal das Wappen von Mansbach. Die reich geschnitzte frühbarocke Kanzel (ohne Schalldecke) mit kleinen Säulchen am Kanzelkorb steht auf einer gedrehten Säule mit korinthischem Kapitäl (1652 erneuert). Das barocke Orgelprospekt mit fünf Pfeifenfeldern und Akanthus-Verzierung aus dem Jahre 1732. Die dreiseitige, zweigeschossige Empore zeigt bäuerlich kräftiges Schnitzwerk und Bemalung. Sie ruht auf kurzen korinthischen Säulen, die auch die Holztonnendecke tragen. Die Brüstungsfelder (44, dazu 13 Felder an den vorderen Bänken) sind mit zahlreichen Bibelversen in barocker Fraktur versehen. Zwischen den Feldern befinden sich Halbbaluster und Wappen (von Mansbach-, von Geyso-, Adels- und Handwerkerwappen).

evangelische Kirche

An der unteren hinteren Empore finden sich folgende Ölbilder: Matthäus, Markus, Moses, Christus, Lukas und Johannes. Dort auch eine Signatur des Zimmermeisters: BASTIAN BAMBERGER 1682. Die Orgelempore darüber hat Baluster. Das barocke Altarkruzifix hat einen Korpus aus Elfenbein. In der Mitte der Kirche hängt ein schöner Messingleuchter. Der mit Grabplatten ausgelegte Altarraum deckt die Gruft der Herren von Mansbach. An den Chorwänden stehen interessante Grabsteine.

evangelische Kirche (Innenraum)

 


 

Die katholische Kirche

Die katholische Filialkirche St. Sturmius südöstlich des unteren Mansbach Schlosses ist ein schlichter Rechteckbau von fünf Fensterachsen (Rechteckfenster) mit einfacher Ausstattung aus dem Jahre 1959.